Haarseife vs. festes Shampoo (Shampoo-Bars)
Haarseifen und Shampoo-Bars liegen immer mehr im Trend und das mit gutem Grund: Durch die Nutzung der festen Alternative lässt sich praktisch Verpackungsmüll und Plastik einsparen, da die Stücke unverpackt oder in Papier verkauft werden können.
Ein weiterer Vorteil der festen Shampoos und Seifen ist, dass sie ergiebiger sind, da sie nicht mit Wasser gestreckt sind und keine Reste in der Verpackung verbleiben. Außerdem können sie zum Beispiel geschickt mit in den Urlaub genommen werden, da sie nicht auslaufen können.
Sie sind umweltfreundlicher und meistens natürlicher als flüssige Shampoos. Dazu sollte aber besonders bei festem Shampoo etwas genauer auf die Zutatenliste geachtet werden.
Dazu komme ich später nochmal, zuerst einmal der allgemeine Unterschied zwischen Haar-Seifen und Shampoo-Bars, denn beides hat wenig miteinander zu tun.
Haarseife:
Seife wird aus Ölen und Fetten hergestellt und mit Natriumhydroxid verseift. Das Fett wird dabei in Glycerin und Alkalisalze zerlegt. Das Positive bei dieser Art der Seifen-Herstellung ist, dass das Glycerin in der Seife verbleibt, da es sehr pflegend ist.
Bei den meisten Seifen wird eine bewusste Überfettung geschaffen. Das bedeutet, dass nicht alle Öle und Fette verseift werden, sondern eine gewisse Menge in der Seife erhalten bleibt, die nicht mit dem Natriumhydroxid reagiert und somit dafür sorgt, dass Haut und Haar nicht austrocknen und gepflegt werden. Seifen haben von Natur aus einen höheren PH-Wert als die Haut, dies würde die Haut womöglich austrocknen und kann durch die Überfettung verhindert werden. Mit dem Überschuss an Ölen und Fetten lässt sich „spielen“ und somit zum Beispiel Seife für fettendes oder trockenes Haar anpassen. Eine Seife mit einer hohen Überfettung ist für trockene Haut und Haare geeignet und eine Seife mit niedriger Überfettung für schnell fettendes Haar.
Haarseife ist die natürlichste Alternative, allerdings muss man sich an Haarseife gewöhnen: Kurz nach der Wäsche fühlt sich das Haar oft stumpf oder sogar strohig an, das ist aber ganz normal, da sich die Haaroberfläche bei Kontakt mit Wasser natürlich aufstellt, nach wenigen Stunden legt sich das Gefühlt wieder und je öfter man Haarseife benutzt wird es angenehmer und man muss die Haare außerdem seltener waschen– es gehört etwas Geduld dazu.
Deshalb empfiehlt sich nach der Wäsche eine Spülung aus Wasser mit einem Schuss Apfelessig, dadurch wird der pH-Wert neutralisiert und die Haare werden geschmeidiger und glänzender. Dazu einfach einen Liter Wasser mit einem Esslöffel Apfelessig mischen und nach der Haarwäsche über die Haare gießen. Besonders bei hartem Wasser empfiehlt sich eine solche Spülung sehr.
Shampoo-Bars:
Shampoo-Bars kommen ebenfalls ohne Verpackungsmüll aus, sind wesentlich ergiebiger als flüssiges Shampoo und werden von vielen Anbietern aus natürlichen Stoffen angeboten, doch bei der Auswahl ist Vorsicht geboten und die Inhaltsstoffe sollten genau geprüft werden.
Denn festes Shampoo ist nichts anderes als flüssiges Shampoo dem Wasser entzogen wurde. Das Gute daran ist, dass das Shampoo ohne Wasser meistens auch ohne Konservierungsstoffe auskommt.
Shampoo ist eine Mischung aus Syndets (synthetic detergents) mit Ölen und Fetten. Shampoo reinigt also nicht wie eine Seife, sondern durch eine Waschsubstanz. Bei festen Shampoos muss man deshalb aufpassen, da oft Syndets verwendet werden, die aus Erdöl bestehen. Diese reizen, trocknen aus und sind darüber hinaus auch schwer biologisch abbaubar. Auf der anderen Seite gibt es auch tolle natürliche Produkte die Tenside (waschaktive Substanzen) aus Zucker oder Kokos verwenden. Wir in der Seifen-Bar verwenden in unseren Shampoos zum Beispiel sehr sanfte Tenside auf Kokos-Basis. Diese sind gut verträglich und biologisch Abbaubar.
Die Umstellung auf festes Shampoo fällt leichter als auf Haarseife – da es schon gewohnt ist und nichts anderes als flüssiges Shampoo und da Shampoo PH-neutral hergestellt werden kann. Das Haar reagiert ähnlich darauf und fühlt sich gleich an.
Fazit:
Sowohl durch Seifen als auch durch Shampoo lässt sich Verpackungsmüll und vor allem Plastikmüll einsparen. Beides ist ergiebiger als flüssige Shampoos und vor allem umweltfreundlicher.
Doch festes Shampoo bedeutet nicht gleich auch, dass es sich um ein Naturprodukt handelt und verträglich für die Haare und die Umwelt ist. Dabei muss genau auf die Inhaltsstoffe geachtet werden.
Haarseife ist die natürlichste Alternative, da ganz sicher auf bedenkliche Stoffe wie Silikone, PEG, Paraffine, erdölbasierte Tenside verzichtet wird – dafür muss man allerdings geduldig sein, um sich an das Haar-Gefühl zu gewöhnen.
Hallo Hanni,
trockene und juckende Haut kann viele Ursachen haben und es ist deshalb sehr schwer “von weitem” Tipps zu geben und sollte bei starken Beschwerden vom Arzt untersucht werden.
Es kann helfen Naturprodukte wie Naturseifen und Produkte mit sanften, natürlichen Tensiden zu nutzen anstatt starker chemischer Produkte. Vor allem sollte auch darauf geachtet werden nicht zu oft zu duschen oder die Haare zu waschen.
Hallo,
Ich möchte mal nachfragen, mein Kopfhaut und mein Körper manchmal trocken jucken…. MFG
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